TALK-O-MAT
Wer schon die Doku-Talk-Sendung „Durch die Nacht mit...“ auf ARTE mag, der wird den TALK-O-MAT lieben!

Darum geht es in TALK-O-MAT
Warum verrückte Formate entwickeln, wenn die einfachsten Ideen doch so gut funktionieren? Genau diesen Gedanken haben die Macher vom TALK-O-MAT umgesetzt und belassen es bei diesem Format bei einem ganz simplen Talk: Hier reden einfach zwei prominente Menschen für eine dreiviertel Stunde miteinander. Fertig! Das ganze darf sich aber in der Tat noch als „das Podcast-Experiment“ betitelt, da sich beide Promis erst in der Sekunde der Aufzeichnung sehen und so völlig unvorbereitet aufeinander losgelassen werden. Es ist also ein Promitalk Blind-Date. Angeheizt wird das Gespräch vom TALK-O-MAT, der immer wieder zu diskutierende Begriffe („Kinderzimmer“, „Deutsches Fernsehen“, „Joghurt“, „Urlaub“) ins Gespräch einwirft. Die neuen Folgen vom TALK-O-MAT gibt es jeden ersten Donnerstag im Monat exklusiv auf Spotify. Produziert wird der Podcast von Bosepark Productions - u.a. von Chris Guse, den man mit seiner Stimme sonst bei Fritz vom RBB oder im gemeinsamen Podcast mit den Beatsteaks hört und der für mich an sich einer der kreativsten Radiomenschen Deutschlands ist, und Su Holder, die auch für Spotify den Erfolgspodcast Fest & Flauschig produziert. Der TALK-O-MAT ist nach CLARIFY die zweite Spotify Original Produktion aus Deutschland.
So findet Johannes TALK-O-MAT
Kein Mensch braucht einen Moderator. Also zumindest kein Promi, der gut reden kann. Das beweist der TALK-O-MAT. Die große Kunst liegt bei diesem Podcast in der Wahl der Gäste: Ich finde es wunderbar, dass bei der Gästewahl auf große Effekthascherei verzichtet wird, in dem man eben nicht klischeehaft gegensätzliche Paarungen einlädt. Hier treffen einfach zwei Menschen aufeinander, die aus ihrem Interesse am Gegenüber ein spannendes und interessantes Gespräch am laufen halten. Deshalb ist für mich der TALK-O-MAT in erster Linie kein Promitalk – sondern ein Gespräch zwischen zwei interessanten Menschen, die zufällig berühmt sind, und das dank der Gäste unfassbar unterhaltsam: Es ist zum Beispiel einfach großartig zu hören, wie sich Micaela Schäfer einem unwissendem Maeckes als Nackt-Konzeptionskünstlerin beschreibt („Ich hab auch schon Angela Merkel gespielt!“), um damit eine Diskussion zwischen beiden über das Nacktsein zu starten; oder wie sprachlos Shahak Shapira aufs Sidos Äußerung reagiert, dass er das Holocaust Mahnmal in Berlin nur vom Club gegenüber kennt; oder wie Felix Brummer (Sänger von Kraftklub) von den „Knutschfrei“-Partys seiner Großeltern, quasi eine Swinger Party-Light, in der DDR erzählt... So schöne persönliche Geschichten kommen wahrscheinlich nur in so einer Zweier-Konstellation wie beim TALK-O-MAT raus.
Fazit und Wertung von: Johannes 8
Hier wird der Talk an sich nicht neu erfunden. Aber er bekommt mit einer simplen Idee ein erfrischendes Update. Dieses Format ist wunderbar persönlich, authentisch und überraschend unterhaltsam. Wer schon die Doku-Talk-Sendung „Durch die Nacht mit...“ auf ARTE mag, der wird den TALK-O-MAT lieben! Mir persönlich ist da nur eine Folge pro Monat definitiv zu wenig!