STARTUP (SEASON 1)
Emotionaler und authentischer kann man ein Wirtschaftsthema nicht erzählen!

Darum geht es in StartUp
2014 will Alex Blumberg mit Beginn der ersten großen Hypewelle selbst Podcasts produzieren. Mit seiner eigenen Firma und natürlich als sein eigener Chef. Nur hat er weder diese eigene Firma, noch das Geld, um eine zu gründen. Für STARTUP (SEASON 01) dokumentiert Blumberg von Anfang an den Versuch, seine Geschäftsidee Wirklichkeit werden zu lassen: Die nächtlichen Diskussionen mit seiner zweifelnden Frau, das (oftmals erfolglose) Geldeintreiben bei Investoren, die aufkommenden Selbstzweifel, die schwierigen Verhandlungen mit möglichen Geschäftspartnern oder auch das simple aber schwere Problem, der neuen Firma einen guten Namen zu geben! (Spoiler: Es wird am Ende „Gimlet Media“!) In zehn Folgen zeigt Blumberg bei STARTUP (SEASON 01) mit einer Mischung aus Audio-Tagebuch und Interviews den Weg vom Kreativen mit einer Idee zu einem wirtschaftlich handelnden Chef in seiner kompletten Bandbreite. Dementsprechend übernimmt Blumberg nicht nur die Rolle des souveränen Hosts, der diese Geschichte und die wirtschaftlichen Hintergründe der Start-Up-Szene erzählt – sondern zeigt sich oft auch als ganz privaten Alex, mit all seiner Leidenschaften, Ängsten und Enttäuschung auf diesem Weg.
Die 2. Staffel begleitet 2015 die Macher einer neuen Dating-App, die 3. und 5. Staffel behandeln pro Folge jeweils ein anderes Start-Up und die 4. Staffel schaut wieder auf den aktuellen Stand bei Gimlet. Auf der Basis von STARTUP (SEASON 01) entwickelte Zac Braff die Comedyserie Alex, Inc., die 2017 auf ABC startet.
So findet Johannes StartUp
BWL interessiert mich nicht. BWL verstehe ich nicht. Dennoch hörte ich mit Herzklopfen eine komplette Folge STARTUP über die Verteilung der Firmenanteile unter den zwei Geschäftspartnern bei Gimlet Media an. Warum? Weil diese ökonomische Frage als die emotionale Achterbahn gezeigt wird, die sie für viele Gründer ist: Wir erleben Blumbergs Angst zu viel von seinem Baby „abzugeben“ und die gleichzeitige Furcht damit den Partner zu verprellen. Aber auch seine Nervosität bei der Verhandlung und die Frustration des Partners über das Angebot. All das wird in einer intensiven Collage aus Blumbergs Moderation, den Aufnahmen der Verhandlung unter den Partnern und den abendlichen Beratungs-Gesprächen mit ihren Frauen erzählt. Großartig! Diese Mischung hat mich sofort zum Bingelistener von STARTUP gemacht. Dass man sich dabei auch noch ganz beiläufig ein absolut journalistisches Format über die Investoren- und Start-Up-Szene anhört – das wird einem erst später klar.
Für Podcast-Insider wird’s noch mal besonders interessant, wenn Blumberg in einer ganzen Folge den Vergleich zum Über-Nacht-Erfolgspodcast SERIAL (SEASON 01) anstellt, der im gleichen Zeitraum von seiner Ex-Kollegin Sarah Koenig veröffentlicht wurde.
Unterm Strich ist STARTUP (SEASON 01) wirklich der von den Machern versprochen Podcast, der zeigt „ what it’s REALLY like to get a business off the ground“.STARTUP (SEASON 01) ist der perfekte „Start-Up-Ökonomie für Dummys“-Podcast.Fazit und Wertung von: Johannes 10
Jaja: Ein Reporter im Selbstversuch, der ein Thema über seine Erfahrungen und Gedanken emotional erzählt, das ist nicht neu. Aber der Selbstversuch in STARTUP (SEASON 01) hat eine völlig neue und ungewohnte Fallhöhe: Hier geht es um den Traum und die Existenz des Machers! ! Emotionaler und authentischer kann man ein Wirtschaftsthema nicht erzählen. STARTUP (SEASON 01) ist der perfekte „Start-Up-Ökonomie für Dummys“-Podcast.