SONG EXPLODER
Musikexperten werden das Format lieben

Darum geht es in Song Exploder
"Ein Song und seine Geschichte" - das ist die gar nicht so neue Grundidee von SONG EXPLODER. Radiosender machen sowas in verschiedensten Variationen schon seit Jahren. Bei SONG EXPLODER erzählt allerdings nicht irgendjemand, wie ein Lied entstand, sondern die Künstler selber. Wobei es dabei nicht unbedingt um die große, dramatische Story hinter einem Lied geht, sondern auch immer um das, was bei der Produktion im Studio passiert. Die Liste der prominenten Namen ist dabei lang und dürfte den Pop-Fan durchaus beeindrucken: Arcade Fire, Jack Johnson, The Roots, R.E.M., Nine Inch Nails, Phoenix u.v.m. So verrät Lorde, wo und warum man in "Sober" einen echten Löwen brüllen hört und die Macher der "Stranger Things"-Titelmelodie gestehen, die Serie noch nie gesehen zu haben. Passend dazu gibt es einzelne Gesangs- oder Instrumentalspuren zu hören oder Auszüge aus unveröffentlichten Demoversionen. Macher und Host Hrishikesh Hirway spricht zu jeder, jeweils ca. 15 Minuten langen Folge immer ein kurzes Intro und hält sich danach gänzlich zurück. Hirway ist nicht nur Podcaster, er ist auch selber Musiker und Komponist. Der Soundtrack zur Netflix-Serie "Everything sucks" stammt aus seiner Feder. Sein SONG EXPLODER gibt es schon seit 2014, wobei das Format in den U.S.A. regelmäßig in die Charts geht, wenngleich selten nach ganz oben. Bei uns ist das Format nie richtig durchgestartet, in den deutschen Itunes tauchte es über die Jahre nur sehr selten und dann nie lange auf.So findet Clemens Song Exploder
SONG EXPLODER ist eine echte Premium-Produktion. Hrishikesh Hirway schneidet nicht einfach nur das Ergebnis eines Interviews zusammen, er komponiert jede Folge regelrecht und spielt dabei dezent, aber gekonnt mit Sounds und Samples. Doch obwohl bei SONG EXPLODER viele große Namen aus der Musikwelt dabei sind, besprechen sie nur selten ihre bekanntesten Songs. Von den Liedern in den aktuell über 140 Folgen kannte ich vielleicht ein Viertel, maximal. Und das ist für jemanden wie mich, der gerne und viel Musik hört, sich aber nie als "Kenner" bezeichnen würde, sehr schade. Denn der besondere Reiz des Formats liegt vor allem darin, Lieder, die man schon etliche Male gehört hat, mit diesem Podcast ganz neu zu entdecken und zu hören. Und davon gab es für mich zu wenige. Übrigens: Es lohnt nicht nur, den Podcast zu abonnieren, sondern auch die dazugehörige Website zu besuchen. Da finden Fans nämlich liebevoll gestaltetes Artwork zu jedem Künstler, die passenden Musikvideos und ergänzende Links und Infos.Fazit und Wertung von: Clemens 7
SONG EXPLODER ist erstklassig produziert und bringt viele, große Namen aus der Pop-Welt vors Mikrofon. Das Format macht dann am meisten Spaß, wenn man den jeweiligen Song auch kennt – und das war für meinen Geschmack leider viel zu selten der Fall. Echte Musikexperten werden das Format bestimmt lieben, alle anderen suchen sich aus den über 140 Folgen ihre ganz persönlichen Perlen raus.