DIE KORRESPONDENTEN – REPORTERLEBEN IN SINGAPUR
Die Idee ist toll – die Geschichten in Inhalt und Reflektion sicher noch ausbaufähig.
Sprache:Deutsch
Von:Lena Bodewein und Holger Senzel
Start:2017

Darum geht es in DIE KORRESPONDENTEN - REPORTERLEBEN IN SINGAPUR
Zum ersten Mal hat die ARD eine Korrespondentenstelle mit einem Ehepaar besetzt: Lena Bodewein und Holger Senzel wechseln sich wochenweise an ihrem Arbeitsplatz und der Berichterstattung aus 12 asiatischen Ländern plus Australien und Neuseeland ab. Ihre Basis und der Standort des ARD-Büros für diesen Job ist Singapur. Und die beiden tauschen nicht nur wöchentlich Schreibtisch und Hauhalt, sondern auch die Aufgabe, sich um ihren gemeinsamen Sohn Johnny zu kümmern. Der war bei Antritt der Korrespondentenstelle fünf Jahre alt, ist mittlerweile - Anfang 2018 – sieben und geht auf die deutsche Schule in Singapur. In den wöchentlichen Episoden berichten die beiden Erwachsenen - und nicht selten auch ihr Sohn - vom Alltag in Singapur, von Geckos im Morgenmüsli, von erschütternden Erlebnissen auf Dienstreisen, von der Schule im Dschungel und welch absurd hohen Preise in Singapur für Alltagsprodukte herrschen. Bodewein und Senzel sind beide erfahrene ARD-Korrespondenten, Senzel war sehr viel früher schon Kriegs- und Krisenreporter und die beiden haben jeweils den anderen in London und New York bei ihren Korrespondentenstellen begleitet. Die wöchentlichen Podcast-Episoden sind zwischen 10 und 20 Minuten lang, oft auf der Straße, am Flughafen oder unterwegs aufgenommen und damit immer mittendrin.So findet Susanne DIE KORRESPONDENTEN - REPORTERLEBEN IN SINGAPUR
Dass zwei ARD-Korrespondenten reportern können – völlig klar. Die Geschichten aus dem Alltag der Kleinfamilie sind lebendig erzählt und ganz offensichtlich nicht geskriptet - oft unterhalten sich Bodewein und Senzel über ihre Erlebnisse und Sohn Johnny quatscht irgendwann dazwischen oder übernimmt das Mikro ganz. Die drei nehmen uns mit auf Reisen in die umliegenden Länder, Erlebnisse an der deutschen Schule oder auch Gespräche über Zensur und Interviewverbot, weil die meisten Berichtsländer keine Demokratien sind. Viel spannender als den eigentlichen Inhalt finde ich persönlich die Dynamik zwischen den beiden Korrespondenten und dem Ehepaar. So gibt es eine Folge, in der Bodewein eigentlich von ihren gerade geführten Interviews erzählen will und immer wieder von ihrem Mann unterbrochen wird, weil der von seiner harten Woche als Hausmann und alleinerziehender Vater sprechen muss. Beide thematisieren, dass das sonst bei berufstätigen Expatriates fast immer umgekehrt läuft: er hat den spannenden Job, sie reist mit und hält ihm zuhause den Rücken frei. Hier haben beide die Gelegenheit, einer spannenden Tätigkeit nachzugehen und trotzdem auch viel Zeit mit ihrem Sohn zu verbringen. Dass sie das wirklich gerne und sicher auch mit unterschiedlichen Perspektiven auf die Dinge machen, kann man hören.Fazit und Wertung von: Susanne 7
Beste Voraussetzungen für einen richtig spannenden Podcast: zwei Reporter im Ausland, die nebenbei auch noch das Familienleben mit ihrem kleinen Sohn managen. Die Idee ist toll – die Geschichten in Inhalt und Reflektion sicher noch ausbaufähig.