CONAN O BRIEN NEEDS A FRIEND
Anstrengende Pointen-Parade, die nur wenig Platz für mehr als den nächsten Gag lässt.

Darum geht es in Conan O'Brien needs a friend
Conan O'Brien hat es wirklich nicht leicht. Seit 25 Jahren begrüßt der Talkshow-Host Abend für Abend prominente Gäste in seiner Sendung - man blödelt rum, promoted Platten und Filme, erntet Applaus und geht danach wieder getrennte Wege. Und so stellt O'Brien ernüchtert fest, dass er zwar so ziemlich jeden Mitfahrer aus dem Show-Karussell kennt, aber mit keinem einzigen befreundet ist. Das soll sich jetzt ändern – und zwar mit einem Podcast, der passenderweise CONAN O'BRIEN NEEDS A FRIEND heißt. Das Konzept ist dabei ganz einfach. Conan lädt sich in jeder Folge einen prominenten Gast ein, mit dem er dann eine gute Stunde lang redet. Dabei geht es immer um die Freundschaftsfrage, um die Themen, die die Gäste mitbringen und immer wieder und vor allem um Conan selbst. Zu Gast waren bisher unter anderem Will Ferrell, Kristin Bell („Veronica Mars“, „Forgetting Sarah Marshall“) oder Nick Offermann („Parks and Recreation“). Neue Folgen erscheinen wöchentlich.So findet Clemens Conan O'Brien needs a friend
Ich bin kein riesengroßer Fan von Conan, finde ihn aber gut. Da war ich mir sicher, dass auch der Podcast beste Unterhaltung des spitzzüngigen Talkers bieten würde. Doch so richtig geht das Konzept nicht auf. Das liegt einerseits an den Gästen. Mit Will Ferrell gerät das Gespräch zu einer endlosen Anekdoten-Reihe. Kristin Bell versucht zwischenzeitlich eine richtige Unterhaltung zu führen, während O'Brien unentwegt den schnellen Gag sucht. Dahingegen gelingt beim Dreiertreffen mit Nick Offerman und Megan Mullally die richtige Mischung aus Gags und Gespräch. Mir persönlich sucht Conan einfach zu oft nach dem nächsten Lacher. So gerät das Format zu einer Pointen-Parade, die im kurzen, knackigen Late-Night-Talk wunderbar funktioniert. Auf eine Stunde gestreckt wird das jedoch ermüdend und irgendwann auch langweilig.
Ganz großes Podcast-Kino ist hingegen die von Conan sarkastisch-distanzierte Werbung. Schon deswegen sollte man unbedingt mal reinhören.Fazit und Wertung von: Clemens 6
CONAN O'BRIEN NEEDS A FRIEND gerät für meinen Geschmack zu oft zur anstrengenden Pointen-Parade, die nur wenig Platz für mehr als den nächsten Gag lässt. Im Fernsehen gefällt mir O'Brien viel besser als in der Audio-only-Variante. Nur für Fans.